Grosse
Namen mussten ihre Hoffnungen begraben
VON DR. GÜNTER SCHWILL
CN Catalunya und CN
Sabadell, zwei traditionsreiche spanische
Wasserballvereine, mussten bereits im Viertelfinale der
diesjährigen Meisterschaft alle Hoffnungen begraben. Sie
vermochten auch in den Rückspielen nicht zu siegen und
schieden aus. Catalunya scheiterte mit 7:9 zum zweiten
Mal an CE Mediterrani, auch Sabadell verlor in Madrid das
Rückspiel 6:10 gegen Real Canoe, den Meister des letzten
Jahres.
Für Martiánez endete erwartungsgemäss die Saison mit
einer erneuten Niederlage gegen den hohen
Meisterschaftsfavoriten Atletic Barceloneta. Mit 4:9 fiel
das Ergebnis gegen die mit der halben Nationalmannschaft
besetzten Katalanen dabei noch annehmbar aus. Mit seinem
47.Saisontreffer beendete Davor Erjavec seine zweite
Spielzeit in Spanien. Sein Vertrag wird fortgesetzt.
Rekordtitelträger CN Barcelona hatte auch im Rückspiel
gegen Mataró seine Mühe. Mit 9:7 wurde der unbequeme
Gegner nördlich von Barcelona bezwungen. Im Hinspiel
hatte erst die Verlängerung den Ausschlag für den
Altmeister gegeben.
Sie schrieben
Wasserballgeschichte
Mit Catalunya schied eine Mannschaft aus, die seit den späten
80er Jahren europäische Wasserballgeschichte geschrieben
hat. 7 Meisterschaften und 5 Pokalsiege, Europacupsiege
bei den Landesmeistern (1994/95) und den Pokalsiegern (1991)
sowie zwei Erfolge im Supercup (1992 und 1995) stehen zu
Buche. Bereits in der Spandauer Ära Gassmann griff
Catalunya 1988 zum ersten Titel in Europa, wurde aber im
Finale knapp von Spandau bezwungen (11:10 in Berlin, 11:11
im dramatischen Rückspiel). Spieler, die heute noch der
spanischen Nationalmannschaft angehören, standen damals
am Beginn einer grossen Karriere, Olympiasieg und
Weltmeisterschaft eingeschlossen: Torwart Jesus Rollan
und Linkshänder Sergi Pedrerol.
Aus Spandaus grosser Mannschaft von damals, beim Gewinn
des 4. Europacups, haben sich zwischenzeitlich die
Funktionen gewandelt. Hagen Stamm und Carsten Kusch führen
ihren Verein als Präsident und Vizepräsident, Peter Röhle
baut als Trainer ein neues Team zusammen, Armando
Fernandez steht vor der Berufung zum mexikanischen
Nationaltrainer, Andreas Ehrl und Dirk Theismann zeigen
sich als grosszügige Sponsoren in Spandau, Carsten
Priefer als BZ-Journalist hat sein Herz für den
Wasserball bewahrt, obwohl der nicht im Trend liegt,
Pjotr Bukowski ist jüngster Neuzugang bei den Moby Dicks,
der Senioren-Kameradschaft, und hat mit seinen alten
Kameraden WM-Pläne bei den Masters im kommenden Sommer
in München. Der Physiotherapeut Peter Bohleber von
damals baut heute die Spandau-Homepage (www.spandau04.de) kostenneutral auf. Zwei Spieler
jener Meistermannschaft sind auch heute noch aktiv, sogar
als Nationalspieler:René Reimann und Raul de la Peña.
Doch sie haben zwischenzeitlich mehrfach neue
Herausforderungen gesucht und spielen heute für Rote
Erde Hamm.
Das frühe Aus für
Sabadell trifft einen weiteren namhaften Club, einen der
mitgliederstärksten katalanischen Vereine. Mit ihren
Topspielern Daniel Ballart, Weltmeister bei Junioren und
Senioren, Olympiasieger und Rekordtorschütze, sowie den
beiden Ukrainern Bondarenko und Kovalenko gehörten sie
jahrelang zu den stärksten europäischen Mannschaften.
Daniel Ballart dürfte in Sydney Abschied nehmen als
Nationalspieler. Dabei wird er auf Andrej Kovalenko
treffen, der zwischnzeitlich einen australischen Pass
erhielt, um für die Aussis starten zu können.
Im Halbfinale (best of
three) trifft Real Canoe auf CN Barceloneta, Mediterrani
spielt gegen CN Barcelona. Die Termine: 1.Juni, 3.Juni,
evtl.4.Juni.
Eine wichtige
verbandspolitische Entscheidung fiel zu Gunsten des
Verbandspräsidenten Rafael Blanco. Er wurde nach bisher
8 Jahren für 4 weitere Jahre in seinem Amt bestätigt.
Er bewahrt dadurch die Kontinuität, die bei der
Austragung der WM 2003 in Barcelona von Vorteil ist. Sein
Hauptziel ist die stärkere Förderung des Wasserballs in
Spanien.
© by Dr. Günter
Schwill, 28.5.2000
Die Ergebnisse (Viertelfinal-Rückspiele):
|
Atletic
Barceloneta - CN Martiánez |
9:4
|
(3:0,3:3,1:0,2:1)
|
Real
Canoe - CN Sabadell |
10:6
|
(1:2,1:2,5:0,3:2)
|
CN
Barcelona - CN Mataró |
9:7
|
(1:0,3:2,2:3,3:2)
|
CE
Mediterrani - CN Catalunya |
9:7
|
(2:2,2:2,3:2,2:1)
|
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