Lösbare
Aufgabe der DSV-Wasserballer in Hannover bei der Olympia-Qualifikation
um fünf Plätze für Sydney
VON
CLAUS BASTIAN
Hannover. Zwei Wochen nach dem erwarteten Scheitern der
Frauen in Plaermo beginnt für die deutschen Männer am
Samstag unter besseren Vorzeichen die Olympia-Qualifikation
in Hannover. Bis zum 14. Mai werden an acht Turniertagen,
unterbrochen von einem Ruhetag am 9. Mai, bei 60 Spielen
mit 16 Mannschaften im Hallenbecken des Stadionbades die
fünf noch freien Plätze für das 12-er Feld von Sydney
unter 11 Anwärtern aus Europa, vier aus Amerika und
einem Asiens vergeben,.
Sieben Nationen stehen aufgrund des Verteilerschlüssels
des Weltschwimm-Verbandes Fina bereits fest. Neben dem
Gastgeber Australien sind es die drei Erdteilmeister
Ungarn, USA und Kasachstan, die Finacup-Halbfinalisten
Italien und Spanien sowie der europäische "Vize"
Kroatien. Der Verzicht von Afrikameister Ägypten erhöhte
die Zahl der freien Plätze beim Hannover-Turnier
kurzfristig auf fünf.
Die deutsche Nationalmannschaft von Bundestrainer Uwe
Sterzik (Duisburg) trifft aufgrund einer glücklichen
Auslosung in der Gruppe D der Vorrunde als klarer Favorit
auf die Slowakei (Samstag, 6. Mai 19.30 Uhr), Kolumbien (Sonntag,
7. Mai 19.30 Uhr) und Kanada (Montag, 8. Mai 19.30 Uhr).
Trotzdem warnt Sterzik: "Wir wissen wohl, was trotz
des Heimvorteils auf uns zukommt. Die Slowaken werden wir
besonders ernst nehmen und die Härte der Kanadier
bekamen unsere Aktiven beim Turnier über Ostern in Nizza
zu spüren. Da kommt es günstig, dass wir dazwischen die
wohl leichteste Aufgabe gegen die Kolumbianer haben."
Und nach Meinung des DSV-Fachwartes für den Bereich
Wasserball. Ewald Voigt-Rademacher, hängt von der
erfolgreichen Teilnahme in Hannover vor allem im
finanziellen Bereich eine Menge für den gesamten
deutschen Wasserballsport ab: "Wenn wir uns für
Sydney qualifizieren, rücken wir in der nächsten Bundes-Förderung
eine Stufe nach oben. Ein Mißerfolg der Mannschaft wäre
fatal und würde uns folgenschwer zurückwerfen."
Bei der letzten Weltmeisterschaft 1998 in Perth, für die
sich Deutschland nicht qualifizieren konnte, belegten die
Slowaken den zehnten und Kanada den 13. Platz unter 16
Teilnehmern. Kolumbien als diesjährige Nummer fünf von
Amerika spielte als Ausrichter der WM in Cali 1975 nur
ein WM-Turnier und wurde, auch nach einer 4:15-Niederlage
gegen Deutschland im bisher einzigen Länderspiel nur
Schlußlicht.
Aus der Vorrunde werden die Ergebnisse in die
Zwischenrunde mitgenommen. In der sind nach dem Ruhetag (9.
Mai) dann die drei Besten der Gruppe C aus dem Quartett
Frankreich, Polen, Rußland und Kuba die Gegner der
Deutschen vom 10. bis 12. Mai.
Parallel dazu spielen in der Vorrundengruppe A
Grichenland, Moldawien, Rumänien und Usbekistan sowie in
der Gruppe B Slowenien, Jugoslawien, Niederlande und
Brasilien. Auch hieraus gibt es ein Sechserfeld für eine
neuen Gruppe in der Zwischenrunde.
Am Samstag, 13. Mai finden die Überkreuzspiele der
Vorschlußrunde statt, am Sonntag, 14. Mai, steigt die
Finalrunde mit den letzten sechs Spielen ab 9 Uhr im 90-Minutentakt
des Finales um 16.30 Uhr.
Trainer Sterzik stützt sich in Hannover auf 13 Spieler
aus den fünf Bundesligavereinen Wasserfreunde Spandau 04
Berlin (5), Waspo Hannover-Linden (4), SC Rote Erde Hamm
(2), SV Bayer Uerdingen 08 (1) und SV Cannstatt (1).
Das DSV-Aufgebot: Alexander Tchigir (Torwart/31 Jahre/ 48
Länderspiele/ Spandau), Lasse Noerbaek (30/5/Spandau),
Jens Pohlmann (21/52/Spandau), Thomas Schertwitis (27/49/Spandau),
Patrick Weissinger (27/132/Spandau), Michael Zellmer (Torwart/22/56/Hannover),
Marc Politze (22/62/Hannover), Sven Reinhardt (26/73/Hannover),
Lars Tomanek-Tobias (34/291/Hannover), Raul de la Pena (34/199/Hamm),
René Reimann (32/377/Hamm), Tim Wollthan (20/26/Uerdingen),
Steffen Dierolf (23/26/Uerdingen).
(1.5.2000)
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