Mittwoch, 1. Juli 1998 | 16:30 Uhr | Niederlande - | Deutschland/ Junioren | 14:05 | (4:1, 3:1, 4:1, 3:2) |
18:00 Uhr | Australien - | China | 10:04 | (2:1, 3:1, 1:0, 4:2) | |
20:00 Uhr | Deutschland - | USA | 06:05 | (1:0, 2:2, 2:1, 1:2) | |
Donnerstag, 2. Juli 1998 | 17:00 Uhr | Jugoslawien - | Deutschland/ Junioren | 17:05 | (8:0, 3:1, 5:1, 1:3) |
18:30 Uhr | Australien - | USA | 06:07 | (2:2, 2:2, 0:2, 2:1) | |
20:00 Uhr | Deutschland - | China | 12:08 | (2:1, 3:0, 5:3, 2:4) | |
Freitag, 3. Juli 1998 | 17:00 Uhr | China - | USA | 04:11 | (1:4, 2:3, 1:2, 0:2) |
18:30 Uhr | Jugoslawien - | Niederlande | 07:05 | (2:2, 1:1, 1:0, 3:2) | |
20:00 Uhr | Deutschland - | Australia | 07:05 | (1:2, 3:0, 3:2, 0:1) |
Gruppe A | Gruppe B | ||||||
1. | Jugoslawien | 24:10 | 4:0 | 1. | Deutschland | 25:18 | 6:0 |
2. | Niederlande | 19:12 | 2:2 | 2. | USA | 23:16 | 4:2 |
3. | Deutschland/ Junioren | 10:31 | 0:4 | 3. | Australien | 21:18 | 2:4 |
4. | China | 16:33 | 0:6 |
Samstag, 4. Juli 1998 | 17:00 Uhr Spiel um Platz 5-7 | Deutschland/ Junioren - | China | 07:05 | (1:2, 0:2, 4:0, 2:1) |
18:30 Uhr Halbfinale | Jugoslawien - | USA | 07:05 | (1:2, 2:0, 2:2, 2:1) | |
20:00 Uhr Halbfinale | Niederlande - | Deutschland | 09:10 n.V. | (3:3, 0:1, 3:0, 2:4/ 1:1, 0:0, 0:1) |
Sonntag, 5. Juli 1998 | 10:00 Uhr Spiel um Platz 5 | Deutschland/ Junioren - | Australien | 03:10 | (0:2, 1:1, 0:3, 2:4) |
11:30 Uhr Spiel um Platz 3 | USA - | Niederlande | 05:11 | (1:2, 3:3, 0:3, 1:3) | |
13:00 Uhr Finale | Jugoslawien - | Deutschland | 06:05 | (3:2, 1:0, 1:1, 1:2) |
Endstand: 1. Jugoslawien 2. Deutschland 3. Niederlande 4. USA 5. Australien 6. Deutschland/ Junioren 7. China |
Niederlande -
Deutschland/ Junioren 14:5 Nomen est omen Hollands Gert de Groot trifft fünfmal Im Auftaktspiel des zum ersten
mal ausgetragenen Hannover-Cups zogen sich die deutschen
Junioren gegen die A-Nationalmannschaft der Niederlande
recht beachtlich aus der Affäre. Der 14:5 (3:1,4:1,4:1,3:1)
Erfolg der körperlich überlegenen Holländer fiel
deutlich, aber dennoch nicht so hoch wie zu befürchten
gewesen wäre, aus. Die Niederlage in ei-nem vertretbaren
Rahmen gehalten zu haben, verdankte der deutsche Nach-wuchs
in erster Linie seinen beiden Tor-hütern Kai Füge (Rote
Erde Hamm) und Thomas Hertes (SC Magdeburg), von de-nen
jeder zwei Viertel zum Einsatz kam. Das reichte zwar
nicht, um den Männern aus Amsterdam, Amersfoort und
Alphen ernsthaft zu Paroli bieten, doch Trainer Andras
Feher meinte anschließend:"Wir hätten noch zwei
bis drei Tore mehr ma-chen können und gegen eine
Mannschaft unserer Altersklasse auch weniger kassiert.
Insgesamt hat die Leistung der Jungs meine Erwartungen
erfüllt". Besonders der Jüngste aus Fehers
Mannschaft, Tobias Kreuzmann vom ASC Duisburg profilierte
sich mit mutigen Aktionen, die auch den abgeklärten
Gegner zeitweilig verblüfften. Vier der fünf deutschen
Treffer gingen auf das Konto des Spielers mit der Nummer
13, erfolgreicher war in diesem Spiel nur noch der
niederländische Kapitän Gert de Groot, der fünf
Treffer markieren konnte und daraufhin von der
Expertenjury zum be-sten Spieler des Tages gewählt wurde
und mit dem Ehrenpreis der Niedersächsischen Spielbanken
ausgezeichnet wurde. Trotz der zufriedenstellenden
Vorstellung der Junioren dürften diese es heute in der
Partie gegen Jugoslawien weitaus schwerer haben. "Uns
ist bewußt, daß die Jugo-slawen von einem anderen
Kaliber als die Holländer sind", sagt Spielmacher Sören
Mackeben vom deutschen Pokalsieger WASPO Hannover. |
Australien - China
10:4 Kein großer Sprung nach vorn China unterliegt Australien deutlich René Reimann, Kapitän der
deutschen Auswahl brachte das Spiel Australien gegen
China treffend auf den Punkt. "Die Aussies sind mit
der Einstellung ins Spiel gegangen, daß sie ohnehin
gewinnen", sagte er. Tatsächlich konnten sich die
Wasserballer vom fünften Kontinent in diesem recht
ungleichen Duell eine relativ laxe Gangart leisten.
Obwohl sie anfangs einige Überzahlsituationen
leichtfertig vergaben, langte es für den
Weltmeisterschafts-Vierten zu einem ungefährdeten 10:4 (2:1,3:1,1:0,4:2)-Sieg
über die sympathischen, aber biederen Chinesen. Diese,
schwimmerisch zwar durchaus ebenbürtig, aber im Kampf
Mann gegen Mann unterlegen, litten besonders unter dem
Han-dicap, keinen durchschlagskräftigen Center in ihren
Reihen zu haben. Aufgrund des klaren Erfolgs der
Australier sowie des knappen Sieges der Deutschen über
die USA zeichnet sich, bei aller gebotenen Vorsicht,
bereits nach dem ersten Spieltag in der Gruppe B ein
Zweikampf zwischen dieser beiden Mann-schaften um Platz 1
nach der Vorrunde ab. Das sieht auch Reimann so. "Gegen
Australien wird es knüppelhart, die spielen einen durch
und durch athletisch betonten Wasserball". Zu diesem
vermeintlichen Showdown kommt es dann morgen abend. |
Deutschland - USA 6:5 Rotkäppchen und der Wolf Ein Sieg fast wie im Märchen Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in
Frankreich sind die Abendspiele den südamerikanischen
Topmannschaften Brasilien und Argentinien vorbehalten. Im
Wasserball scheint der DSV-Auswahl der späte Termin
jedoch ebenfalls zu liegen, denn in einer spannenden
Partie besiegten die Deutschen im abschließenden Spiel
des ersten Turniertages die USA letztlich verdient mit 6:5
(1:0,2:2,2:1,1:2). Obwohl sicherlich noch nicht in allen
Phasen souverän, waren bei der deutschen
Nationalmannschaft dennoch Struktur und Konzept erkennbar.
Angefangen beim gewohnt sicheren Torwart Alexander Chigir,
der nach seiner Einbürgerung seine Heimspielpremiere
feierte, über den ins Team zurückgekehrten Dirk
Klingenberg bis hin zum spiritus rector René Reimann und
dem frechen Schwaben Steffen Dierolf zeigte das Team
insgesamt eine geschlossene Leistung. Die von Trainer Uwe
Sterzik geforderte US-amerikanische Tugend des "fighting
spirit" beherzigten seine Schützlinge in einem körperbetonten
Duell. Ausdruck dieser kämpferischen Auseinandersetzung
war bereits in der zweiten Minute ein Zweikampf zwischen
Marc Politze und Jeremy Laster, bei dem der US-Boy
bedauerlicherweise einen Nasenbeinbruch sowie eine
leichte Gehirnerschütterung erlitt. Daß diese
Veranstaltung für ihn so früh beendet ist, tut uns
allen aufrichtig leid. Nach dieser unglücklichen Aktion
wurden dann auch spielerische Akzente gesetzt und Tore er-zielt.
Den Anfang machte dabei Dierolf, der mit einem schnellen
Schuß in Überzahl US-Torwart Dan Hackett überwand (6.Minute).
Spätestens mit dem Ausgleich (9.) begann eine Art
Wasserballvariante des Märchens von Rotkäppchen und dem
Wolf. Denn Torschütze Wigo, der nicht umsonst den
Vornamen Wolf trägt, war es, der die Deutschen trotz
einer 3:1 und 6:4-Führung niemals in Frieden ließ. So
bewies er mit seinen Anschlußtreffern zu 2:3 (13.) und 5:6
(27.), daß er das tapfere Rotkäppchen Chigir im
deutschen Tor zum Fressen gern hatte. Dennoch ließ sich
Chigir nicht verschlingen, parierte entscheidende Bälle
und wußte im Angriff den jungen (Tor)-Jäger Dierolf auf
seiner Seite. Der erschoß zwar nicht den Wolf, besiegte
aber mit seinem Tor zum 6:4 die Amis, obwohl es
letztendlich Rotkäppchen Chigir vorbehalten war, in der
Schlußminute in Unterzahl den Sieg festzuhalten. |
Jugoslawien -
Junioren 14:5 Ein Viertel Zauber reichte aus Junioren lernen gegen Favoriten erneut Obwohl es lediglich gegen die
deutschen Junioren ging, profilierte sich die
jugoslawische Nationalmannschaft bei ihrem ersten Spiel
als einer der Favoriten auf den Turniersieg. Unter der
Regie ihres überragenden Kapitäns Veljko Uskokovic, der
vier Treffer erzielte, gewannen die Jugoslawen hoch mit
17:5 (8:0,3:1,5:1,1:3). Hätten die Männer vom Balkan im
Rhythmus des ersten Viertels weitergemacht, wäre die
Niederlage des deutschen Nachwuchses noch deutlicher
ausgefallen. Da es der Sieger jedoch nach dem klaren 8:0-Vorsprung
et-was ruhiger angehen ließ, gelang es den Junioren,
besser ins Spiel zu kommen. So wußte auf deutscher Seite
der Hammer Björn Kohle einige Male zu überzeugen.
Lokalmatador Sören Mackeben zeigte ebenfalls
vielversprechende Ansätze. Neben seinen zwei Torerfolgen
war er auch bemüht, Linie ins Spiel zu bringen. Gegen
die souveränen Jugoslawen, die jederzeit Herr der Lage
waren gelang es dem Team der Trainer Andras Feher und
Stefan Vogt sogar, den Schlußabschnitt überraschend mit
3:1 für sich zu entscheiden. So kam es aus Sicht der
Junioren noch zu einem versöhnlichen Abschluß. "Wer
gegen die jugoslawische A-Nationalmannschaft fünf Tore
erzielt, der macht hoffentlich auch in Bratislava gegen
die russischen Junioren einige Tore", sagte Junioren-Trainer
Andras Feher nach dem Spiel. Lob zollte auch WASPO-Coach
Bernd Seidensticker den Junioren. "In dieser
Mannschaft gibt es einige vielversprechende Talente,
denen ich in ein paar Jahren den Sprung ins A-Team
durchaus zutraue", meinte er. |
Australien - USA 6:7 Der Pabst im Wasser Jeremy Pope erlöst US-Team Das US-Team hatte gestern nicht nur den
sprichwörtlichen Pabst in der Tasche, sondern auch einen
im Wasser. Als sich nämlich drei Sekunden vor der Schlußsirene
eine Reihe von Zuschauern bereits auf den Weg ins VIP-Zelt
gemacht hatte, gelang Jeremy Pope bei exakt 28:00 ein
ebenso spektakulärer wie entscheidender Treffer zum 7:6
(2:2,2:2,2:0,1:2) Erfolg seiner Mannschaft über
Australien. Dabei schienen sich beide Seiten schon mit
einer Punkteteilung abgefunden zu haben, nur Trainer John
Vargas nicht. Allerdings dürfte er wohl selbst überrascht
gewesen sein, daß der von ihm zuvor in der Auszeit
angeordnete Spielzug von Kapitän Chris Oeding auf Pope
derart gekonnt in die Praxis umgesetzt wurde. So schön
anzusehen dieser abschließende Knalleffekt auch war,
verlief das Spiel über weite Strecken nicht hochklassig.
Australien, dessen neuer Coach Ben Cameron, der mit drei
Spielern, die vor einem Jahr noch bei der Junioren-WM in
Havanna aktiv waren, nach Hannover gekommen ist, wird bei
der angestrebten Umstrukturierung seiner Mannschaft noch
einige Arbeit haben. Schwimmerisch sind die Australier
stark, setzen jedoch etwas zu einseitig auf die Athletik,
worunter manchmal die Technik leidet. Zahlreiche von den
Schiedsrichtern geahndete Stürmerfouls waren Ausdruck
dieser Spielweise, mit der den körperlich gleichwertigen
USA letztlich nicht beizukommen war. Die Nordamerikaner können
hingegen für sich verbuchen, das mit etwas Pech
verlorene Auftaktspiel gegen Deutschland mit dem
entsprechenden Glück gestern umgedreht zu haben. Auf
seiten der USA war es erneut Wolf Wigo, dessen Schüsse
erneut zwei mal den Weg ins Netz fanden, im schloß sich
diesmal Oeding der im Aufbau wie im Abschluß sehr
ordentlich agierte. |
Deutschland -China
12:8 "Zieht die Leinen rein!" Glanzloser Sieg über biedere Chinesen Im ersten offiziellen Länderspiel
einer deutschen A-Nationalmannschaft gegen China gewannen
die Schützlinge von Trainer Uwe Sterzik ungefährdet,
aber glanzlos mit 12:8 (2:1,3:0,5:2,2:4). Gegen die
biederen Chinesen konnten lediglich René Reimann (Hamm)
und Steffen Dierolf (Cannstatt) überzeugen. Besonders
die Centerspieler fielen eher durch Hinausstellungen (Politze)
und Stürmerfouls (Schertwitis) als durch kraftvolle
Aktionen vor dem gegnerischen Tor auf. Nach dem zweiten
Spielviertel war das Spiel praktisch entschieden und
Sterzik pro-bierte verschiedene Varianten aus Für
Heiterkeit sorgte der zur Zeit pausie-renden 262fache
Nationalspielers Lars Tomanek, der in einer Phase, als
die Unparteiischen mehrfach hintereinan-der auf Stürmerfoul
erkannten, ins Bek-ken rief: "Nehmt die Tore raus,
zieht die Leinen rein!" |
USA - China 04:11 Lieber Vieri als Wigo USA besiegen China quasi unter Ausschluß der Öffentlichkeit König Fußball
bestimmt derzeit das öffentliche Leben in einer Art und
Weise, wie es sonst wohl höchstens Olympischen
Sommerspiele tun. Die Frage, ob man sich denn nun an
einem Freitag nachmittag lieber das aus deutscher Sicht
wahrlich nicht besonders attraktive Was-serballspiel um
den Hannover-Cup zwi-schen den USA und China ansehen
sollte oder das Duell der Fußball-Weltstars aus Italien
und Frankreich um den Einzug ins WM-Halbfinale, wurde von
den hanno-verschen Zuschauern klar beantwortet. Nur eine
handvoll Zuschauer wollte lie-ber Wigo als Vieri und
Zewen als Zidane sehen. Von der Tribüne machte jemand
den ebenso sarkastischen wie pragmati-schen Vorschlag:
"Stellt doch heute einmal die Zuschauer einzeln vor,
das geht dann sogar schneller. Die Spieler aus den USA
und China, beides bekanntermaßen Nationen, in denen der
Fußballsport keinen so hohen Stellenwert genießt wie
hierzulande, bedauerten es dagegen wahrscheinlich nicht
allzu sehr, das Spiel nicht sehen zu können. Wasserball
wurde auch noch gespielt, ohne besonders zu glänzen,
steuerten die Amerikaner einem sicheren 11:4 (4:1,3:2,2:1,2:0)-Sieg
und der Qualifikation für das Halbfinale
entgegenentgegen. Der bislang beste amerikanische Spieler
dieses Turniers, Wolf Wigo, nutzte den Freiraum, den ihm
die Chinesen gewähr-ten, um sein Torkonto aufzubessern
und seine Chancen auf die Torjägerkrone zu vergrößern.
Besonders ausgeruht schien auch Kollege Brad Schumacher
zu sein, der gestern noch mit drei "stop and go-Strafen"
bedacht und vorzeitig zum Du-schen geschickt wurde. Mit
vier Treffern befand er sich quasi auf der Überholspur
und katapultierte sich in die Spitzengruppe der Torjäger.
Die Chinesen, deren Probleme vor allem im Offensivbereich
immer stärker offenbar werden, mühten sich redlich,
hatten aber am Ende wieder einmal keine Chance. |
Jugoslawien -
Niederlande 7:5 Ein Uri reichte nicht Jugoslawien am Ende kaltschnäuziger Die erste Überraschung des
Hannover-Cups lag lange in der Luft, der große Favorit
und Vize-Europameister Jugoslawien wankte gegen die
Niederländer, fiel aber nicht. Mehr als der 7:5 (2:2,1:1,1:0,3:2)-Sieg
des Favoriten wird von diesem Spiel die grandiose und
taktisch clevere Leistung der Männer aus unserem
Nachbarland in Erinnerung bleiben. Die Niederländer
hatten sich das Spiel der Jugoslawen gegen die deutschen
Junioren offenbar sehr genau angesehen und Trainer Dick
Nieuwenhuizen stellte seine Mannschaft punktgenau auf die
Offensive des Gegners um Center Nenad Vukanic und Rückraumbomber
Veljko Uskokovic ein. So konnte die holländische
Hintermannschaft, getragen vom herausragenden Schlußmann
Arie van de Bunt den zunehmend einfallsloser agierenden
Jugoslawen ein ums andre mal den Ball abnehmen und
ihrerseits gefährliche Konterangriffe starten. Daß es
trotzdem nicht zur ganz großen Überraschung reichte,
hat mehrere Gründe: im Angriff waren die Niederlande
praktisch nur durch einen Spieler vertreten. Eelco Uri
zeigte eine überragende Vorstellung, erzielte vier
Treffer und konnte dennoch die Niederlage nicht
verhindern, weil die Jugoslawen im entscheidenden Moment
noch zuzusetzen wußten. Vukanic und der erst 20jährige
Alexandar Sapic erzielten in den letzten drei Minuten die
entscheidenden Treffer für die Manner vom Balkan. Ein
weiterer Grund für die Niederlage der Oranjes war die
Quote im Über- und Unterzahlspiel. Da konnten die
Spieler von Trainer Nicola Stamenic fünf ihrer sechs Überzahlspiele
in Tore ummünzen, was einer phantastischen Quote von über
83% entspricht. Die Niederländer hingegen konnten nur
ein einziges ihrer vier Überzahlspiele verwandeln. Können
sich die Holländer in diesem Bereich weiter verbessern
und haben sie weiterhin einen Eelco Uri in der Galaform
des gestrigen Tages in ihren Reihen, dann steht den Männern
von Trainer Uwe Sterzik heute ein ganz heißer Tanz bevor.
|
Deutschland -
Australien 7:5 Mit scharfer "Klinge" gegen Aussies DSV-Auswahl scheint für Holland gerüstet Deutlicher als es das Ergebnis
von 7:5(1:2,3:0,3:2,0:1) ausdrückt, beherrschte die
deutsche Mannschaft in ihrem letzten Vorrundenspiel
Australien. Nachdem anfangs Sand im Getriebe der Aktionen
der DSV-Auswahl war, stei-gerte sich diese im zweiten und
dritten Viertel beträchtlich und legte in diesen beiden
Abschnitten den Grundstein für den letztlich ungefährdeten
Erfolg. In dieser Phase zeigten Routinier Dirk "Klinge"
Klingenberg das, was die Was-serballfans von ihm erwarten.
Zwei Tore sowie eine von ihm herausgeholte Hin-ausstellung
machten aus einem 1:2-Rückstand eine 4:2-Führung, damit
bü-gelte auch die eine oder andere Unsicher-heit von
Torwart Alexander Chigir aus. Inspiriert durch ihren
Lenker faßten nun auch andere deutsche Spieler den Mut
zum Torschuß, der bei Thomas Schert-witis und Sven
Reinhardt von Erfolg ge-krönt wurde. Spätestens mit dem
Treffer des Hannoveraners zum 7:3 (19.Minute) war dieses
Match vorzeitig entschieden und Australiens Schicksal,
trotz der hübsch anzuschauenden grün-gelben Kappen in
den Nationalfarben besiegelt. "Meine Mannschaft hat
ohne allzu große Schwankungen bisher eine konstante
Leistung geboten", sagte Trainer Uwe Sterzik zum
Einzug ins Halbfinale. |
Junioren - China 7:5 Andras läßt die Jungen los! Junioren biegen ein 1:4 noch um Die Schiedsrichter aus der Türkei,
Australien und Israel hatten es sich beim
Plazierungsspiel der deutschen Junioren gegen China
bereits mit einem Teil unserer Redaktion vor dem Zaun vor
dem Sportpark bequem gemacht. Dort lief, zwar etwas
weiter entfernt, aber dennoch in den wichtigsten Konturen
erkennbar, das bislang beste Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft
zwischen den Niederlanden und Argentinien. Kontrovers wie
sie am Beckenrand entscheiden, beurteilten die Wasserball-Unparteiischen
auch den vom mexikanischen Referee den Argentiniern
verweigerten Foul-Elfmeter. Ihre Kollegen Dani (Italien)
und Borrell (Spanien) verhängten demgegenüber souverän
zwei Vier-Meter Strafwürfe für die Chinesen, an deren
Berechtigung kein Zweifel bestand. Den ersten zum 1:3 mußte
der Leipziger Torwart Kai Füge, der bei Rote Erde Hamm
spielt, noch passieren lassen. Im zweiten Anlauf erwies
sich der überragende Juniorentorhüter jedoch als
Herrscher des Reich der Mitte seines Tores, indem er
diesmal hervorra-gend parierte. Zu diesem Zeitpunkt stand
es nach einem 1:4-Rückstand zur Halbzeit plötzlich im
dritten Viertel 5:4 für den deutschen Nachwuchs. All das,
was sich im Gegensatz zu häufig wankelmütigen
Schiedsrichtern, der ungarischer Wasserballpraktiker und
-theoretiker Trainer Andras Feher überlegt hatte,
setzten seine Spieler von der 15. Minute an um. Einen 1:4-Rückstand
zur Halbzeit, kehrte vor allem der Hammer Björn Kohle,
der sich in der Centerposition gegen die durchaus kräftigen
Chinesen durchsetzte, zusammen mit dem Wuppertaler Tom
Focke und dem Duisburger Vlad Kapsa in eine 5:4-Führung
um. Daß nicht nur Nordrhein-Westfalen den Takt bei den
Junioren angibt, bewies der schlanke wie schnelle Han-noveraner
Daniele Polveriono. Drei Stunden vor dem Golden Goal
seines Waspo-Mannschaftskameraden Marc Politze, glückte
ihm eine ähnlich herausragende Aktion. Den chinesischen
Ausgleich zum 5:5, beantwortete er quasi lächelnd mit
einem schwimmerisch eleganten Alleingang, den er mit dem
6:5 krönte. Wie gesagt: Bodenständige Westfalen und
teilweise wache Lindener können Deutschland nach vorne
bringen. Das fand auch Coach Feher, der meinte: "Zur
deutschen Disziplin hat sich heute ein Schuß Spontaneität
gesellt, den ich öfter sehen möchte." Die Freunde
des deutschen Wasserballs bestimmt auch. |
Jugoslawien - USA 7:5 USA spuckt Serben nicht in die Suppe Sapic und Savic stellen Weichen auf Sieg Die politischen Beziehungen
zwischen USA und Jugoslawien sind zur Zeit sicherlich
nicht die Besten. Im ersten Halbfinale zwischen den
Nationalmannschaften beider Länder war hingegen,
sportlich betrachtet, fast so etwas wie ein Klima der
Entspannung zu spüren. Wer angenommen hatte, die Runde
der letzten Vier sei heiß umkämpft und in diesem Fall
auch von Prestigegedanken getragen, sah sich im
Stadionbad getäuscht. Insbesondere die Jugoslawen
vertrauten voll und ganz auf ihre Routine sowie auf ihre
bessere Spielanlage und Technik. So ließen sie sich auch
durch einen 1:2-Rückstand nach dem ersten Viertel überhaupt
nicht aus der Ruhe bringen. Ohne das Trainer Nikola
Stanenic besonders laut werden mußte setzten sich seine
Schützlinge in der Folgezeit immer noch langsam aber
stetig durch. Hatte Kapitän Veljko Uskokovic
ausgeglichen und Alexander Sapic "die Blauen",
die diesmal in weißen Badekappen spielten, erstmals mit
3:2 in Führung (14.) gebracht, nützte den USA auch das
3:3 von Brad Schuhmacher nichts mehr. Wiederum Sapic, dem
nun sein Mannschaftskamerad Denan Savic nun mit zwei schönen
Toren von der Position Zwei zur Seite stand, stellten die
Weichen für die Jugoslawen endgültig auf Sieg. Daran änderte
auch der Anschlußtreffer von Chi Kredell vier Sekunden
vor Ende des dritten Abschnittes nichts mehr. Vielmehr
war dieses Tor objektiv betrachtet eher Ergebniskosmetik,
den eine leichte Temposteigerung zur Beginn der abschließenden
Periode in einer Überzahlsituation und einem Konter rückte
die Verhältnisse mit dem 7:4 schnell wieder ins Lot. Die
serbischen Künstler, denen gestern ein Griff in die
Handwerkskiste reichte, um sich für das heutige Finale
zu qualifizieren, konnten es sich sogar erlauben mit
einer Überzahlquote von 30% auszukommen, die in der
Vorrunde noch bei 78% gelegen hatte. Allerdings wäre es
verfrüht zehn Jahre nach dem Olympiasieg des damals noch
einheitlichen Jugoslawien über die USA, irgendwelche
Parallelen zu ziehen oder von der aktuellen
Spielergeneration ähnliche Highlights zu erwarten. Dafür
ist dieses Turnier, trotz der großen Namen, einfach noch
kein Maßstab, sondern bestenfalls ein wichtiger
Bestandteil der Vorbereitung zu den bevorstehenden
Goodwill-Games in New York. Wenn die USA dort, sollte es
zu einer Neuauflage dieser Begegnung kommen, für die
erlittene Niederlage Revanche geben wollen, müssen sich
vor allem ihr bislang beim Hannover-Cup überragender
Wolf Wigo steigern. Dieser kam, abgesehen von seinem
Treffer zum 5:7 Endstand gegen die vielarmige
Zonendeckung kaum zurecht. |
Niederlande -
Deutschland 9:10 n.V. Politze kommt spät aber gewaltig Golden Goal bedeutet Finale für Deutschland Die politischen Beziehungen
zwischen USA und Jugoslawien sind zur Zeit sicherlich
nicht die Besten. Im ersten Halbfinale zwischen den
Nationalmannschaften beider Länder war hingegen,
sportlich betrachtet, fast so etwas wie ein Klima der
Entspannung zu spüren. Wer angenommen hatte, die Runde
der letzten Vier sei heiß umkämpft und in diesem Fall
auch von Prestigegedanken getragen, sah sich im
Stadionbad getäuscht. Insbesondere die Jugoslawen
vertrauten voll und ganz auf ihre Routine sowie auf ihre
bessere Spielanlage und Technik. So ließen sie sich auch
durch einen 1:2-Rückstand nach dem ersten Viertel überhaupt
nicht aus der Ruhe bringen. Ohne das Trainer Nikola
Stanenic besonders laut werden mußte setzten sich seine
Schützlinge in der Folgezeit immer noch langsam aber
stetig durch. Hatte Kapitän Veljko Uskokovic
ausgeglichen und Alexander Sapic "die Blauen",
die diesmal in weißen Badekappen spielten, erstmals mit
3:2 in Führung (14.) gebracht, nützte den USA auch das
3:3 von Brad Schuhmacher nichts mehr. Wiederum Sapic, dem
nun sein Mannschaftskamerad Denan Savic nun mit zwei schönen
Toren von der Position Zwei zur Seite stand, stellten die
Weichen für die Jugoslawen endgültig auf Sieg. Daran änderte
auch der Anschlußtreffer von Chi Kredell vier Sekunden
vor Ende des dritten Abschnittes nichts mehr. Vielmehr
war dieses Tor objektiv betrachtet eher Ergebniskosmetik,
den eine leichte Temposteigerung zur Beginn der abschließenden
Periode in einer Überzahlsituation und einem Konter rückte
die Verhältnisse mit dem 7:4 schnell wieder ins Lot. Die
serbischen Künstler, denen gestern ein Griff in die
Handwerkskiste reichte, um sich für das heutige Finale
zu qualifizieren, konnten es sich sogar erlauben mit
einer Überzahlquote von 30% auszukommen, die in der
Vorrunde noch bei 78% gelegen hatte. Allerdings wäre es
verfrüht zehn Jahre nach dem Olympiasieg des damals noch
einheitlichen Jugoslawien über die USA, irgendwelche
Parallelen zu ziehen oder von der aktuellen
Spielergeneration ähnliche Highlights zu erwarten. Dafür
ist dieses Turnier, trotz der großen Namen, einfach noch
kein Maßstab, sondern bestenfalls ein wichtiger
Bestandteil der Vorbereitung zu den bevorstehenden
Goodwill-Games in New York. Wenn die USA dort, sollte es
zu einer Neuauflage dieser Begegnung kommen, für die
erlittene Niederlage Revanche geben wollen, müssen sich
vor allem ihr bislang beim Hannover-Cup überragender
Wolf Wigo steigern. Dieser kam, abgesehen von seinem
Treffer zum 5:7 Endstand gegen die vielarmige
Zonendeckung kaum zurecht. |
Niederlande -
Deutschland 9:10 Politze kommt spät aber gewaltig Golden Goal bedeutet Finale für Deutschland Lange, für manche Zuschauer, die
sich zum Fußball verabschieden wollten, fast schon zu
lange, hat Marc Politze Center der Nationalmannschaft und
von Waspo Linden beim Hannover-Cup auf sich warten lassen.
In drei Vorrundenspielen ohne Torerfolg geblieben und
schon an sich selbst verzweifelnd, erzielte er gestern
seinen ersten Turniertreffer. Und das war nicht
irgendeiner: Sein Golden Goal zum 10:9 (3:3, 1:0, 0:3, 4:2
/ 1:1, 0:0, 0:0, 1:0) über die Niederlande markierte
nach exakt 37:30 Minuten den spektakulären Schlußpunkt
einer dramatischen Halbfinalpartie. Damit brachte Politze
die deutsche Nationalmannschaft ins Endspiel heute um 13
Uhr gegen Jugoslawien. Der Sieg der DSV-Auswahl ist um so
bemerkenswerter, weil er ohne Kapitän René Reimann, der
zur Hochzeit eines Verwandten in Italien weilt, zustande
kam. Nachbarschaftsduelle gegen die Niederländer sind in
jeder Ballsportart von besonderer Brisanz und stets ein
Highlight. Das war auch gestern im Stadionbad nicht
anders. Eine stattliche Kulisse, die es zuvor bei diesem
Turnier nicht gegeben hatte, wurde bei kühlen Außentemperaturen
und feuchtheißer Luft in der Halle durch ein Wechselbad
der Gefühle geschickt. Der 2:0-Führung für die
Niederlande, dem Ausgleich zum Viertelende durch Steffen
Dierolf und dem Führungstreffer von Klingenberg zum 4:3
zur Halbzeit der regulären Spielzeit, folgte aus
deutscher Sicht ein ernüchternder dritter Abschnitt.
Probleme in der Centerverteidigung führten dazu, daß
die traditionell starken holländischen Rückraumschützen
in Position gebracht wurden und Alexander Chigir dreimal
aus acht Metern überwanden. Doch Deutschland, das gilt
auf einmal im Wasserball, ist, wenn überhaupt, erst mit
der Schlußsirene besiegt. Den Beweis dieser These
erbrachte im vermeintlichen Schlußdurchgang, der neben
Politze zweite Hannoveraner im deutschen Team. Sven
Reinhardt bislang durch eine für seine Verhältnisse
ungewohnt disziplinierte Spielweise aufgefallen, faßte
sich ein Herz und zeigte die Tugenden, die über Linden
und Limmer hinaus so unvergleichlich machen. Quasi als
Nachfolger des wegen dreier persönlicher Fouls
ausgeschiedenen Steffen Dierolf, probierte er es gegen
die niederländische Verteidigung wie der Schwabe mit Schüssen
aus größerer Entfernung. So als würde ihm das Treiben
zu bunt, schaffte er es zunächst mit Kraft den niederländischen
Keeper Arie van der Bunt das 5:6 ins Netz zu bringen,
zitterte sich anschließend nach einem Querpaß von
Patrick Weissinger förmlich zum Ausgleich und beförderte
die im Wasser verbliebenen Deutschen mit seinem schönsten
Tor sogar mit 8:7 in Front (28.). Doch der Traum vom
Finaleinzug war damit noch nicht zur Wirklichkeit
geworden. Gerben Silvis reichte eine Zehntelsekunde der
Unaufmerksamkeit von Dirk Klingenberg, um mit dem 8:8 die
Verlängerung zu erzwingen. Wer sich aus dem Publikum vor
dieser Zusatzzeit zugunsten der versagenden deutschen
Profifußballer verabschiedet hatte, dürfte das bereits
zwei Stunden später bereut haben. Wenngleich der
Hannover-Cup nicht mit dem Play-off um die deutsche
Meisterschaft zu vergleichen ist, zeigte sich in der
entscheidenden Phase, daß auf den Erfahrungsschatz eines
Alexander Chigir, der mit Würzburg 05 auf diese Weise
ins Halbfinale einzog, auch in der Nationalkappe nicht zu
verzichten ist. In nahezu unnachahmlicher Weise verlängerte
er selbst bei den hochkarätigsten Chancen, die ohnehin
nervenaufreibende Verlängerung auf die finale Stufe. Als
nach zweimal drei Minuten ohne Sieger beim Stand von 9:9,
dem Golden Goal-Modus entsprechend, der nächste
Gegentreffer der letzte gewesen wäre, steigerte sich der
gebürtige Russe zu gymnastischen Reaktionen, die
ansonsten Tänzern des Bolschoj-Balletts vorbehalten sind.
Die Zuschauer, aufgesprungen bei einer Rückhand von
Politze, die nur die Latte traf, sahen beim direkten
Gegenzug der Niederländer in einer 2:1 Situation gegen
Klingenberg schon das Aus vor Augen. Doch davor bewahrte
die deutschen Fans mit klarem Blick Chigir, indem er in
unglaublicher Art zwei Schüsse aus nächster Nähe
parierte. In zweiten Versuch seiner Spezialität, des
direktes Torwurfs ohne Blickkontakt mit dem Torwart, war
Politze schließlich der viel umjubelte Matchwinner.
Dennoch siegten die Deutschen mit Glück, Chigirs
Geschick, Dierolfs und Reinhardts Mut sowie einer
geschlossenen Mannschaftsleistung. "So spannend kann
Wasserball sein", sagte Cheforganisator Kurt-Heinrich
Maier. Im Gegensatz zu den Multimillionären im Fußballertrikot
sicherlich schon, denn die Wasserballer zeigten tatsächlich
die vielzitierten deutschen Tugenden. Doch dazu sind
Amateure, die mit Herz und Verstand kämpfen,
wahrscheinlich eher in der Lage. |
Junioren -
Australien 03:10 (0:2, 1:1, 0:3, 2:4)
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USA - Niederlande 05:11 (1:2, 3:3, 0:3, 1:3) USA: Chi Kredell, Chris Oeding, Brad
Schumacher, Wolf Wigo, Jeremy Pope |
Jugoslawien -Deutschland
06:05 (3:2, 1:1, 1:2) Jugoslawien: Dejan Savic(3), Vladimir
Vujasinovic (2), Aleksandar Sapic |