Euroliga, 4.Runde in Krusevac/Jugoslawien
Jugoslawien
und Italien am Ziel
Torsten Bock als Schiedsrichter
VON DR. GÜNTER SCHWILL
In einer Prestigebegegnung um den Gruppensieg trafen im
letzten Spiel der Euroliga Jugoslawien und
Italien aufeinander; ihre Teilnahme am
Endturnier "Final Four" hatten sich
beide Nationen zuvor bereits gesichert. Jugoslawien
gewann 6:5 (4:0,1:1,1:2,0:2) dank eines glänzenden
ersten Spielviertels. Der Start war so recht nach dem
Geschmack der fast 3.000 Zuschauer im seit Tagen
ausverkauften Stadion von Krusevac, etwa 200 km südlich
von Belgrad gelegen. Trotz des schnellen 0:4 gab sich
Italien nicht verloren. Am guten Torwart Attolico, der
mit der Abwehr eines Strafwurfes von Savic in diesem überfallartigen
ersten Viertel ein Fiasko für Italien verhinderte,
richtete sich die Mannschaft wieder auf und nutzte ihre
Chancen. Nach dem Anschlusstreffer zum 5:6 im letzten
Viertel hatte Alessandro Calcaterra sogar die Chance zum
Ausgleich, doch auch ein Unentschieden hätte Italien
nicht zum Gruppensieg gereicht. Der Hamburger
Torsten Bock und sein slowenischer Kollege
Rakovic leiteten die Partie souverän. Russland hatte
alle seine Chancen bereits beim 7:8 im Auftaktspiel der
letzten Runde gegen Italien eingebüsst. Auch ein 7:7-Unentschieden
gegen Jugoslawien reichte dann den von Alexander Kabanov
betreuten Russen nicht mehr, das Endturnier zu erreichen.
Griechenland spielte in diesem Quartett nur die Rolle des
Punktelieferanten und landete abgeschlagen auf dem
letzten Platz. Bei den Griechen fehlt Sturmtank
Georgios Aphroudakis, seit seine Wechselpläne zu Recco
bekannt wurden. Wie von seinem Verein Vouliagmeni zu
erfahren war, wird derzeit mit einem Spieler aus
Deutschland verhandelt. Das ursprünglich für
Ende August geplante Endturnier, zu dem
aus der Parallelgruppe Ungarn und Spanien (nach 6:6 am
Freitag abend gegen Kroatien) erwartet werden, ist mit Rücksicht
auf die bevorstehenden Olympischen Spiele in den Dezember
verlegt worden. Austragungsort dürfte Budapest
werden.
Die Ergebnisse von Krusevac:
Italien - Russland
8:7 (2:1,0:3,3:0,3:3)
Jugoslawien - Griechenland 9:4 (2:0,2:2,3:2,2:0)
Italien - Griechenland
12:6 (2:2,4:2,3:0,3:2)
Jugoslawien - Russland
7:7
Russland - Griechenland
10:7
Jugoslawien - Italien 6:5
(4:0,1:1,1:2,0:2)
Die Abschlusstabelle:
1. |
Jugoslawien |
12 |
99:68 |
17:7 |
2. |
Italien |
12 |
89:77 |
15:9 |
3. |
Russland |
12 |
87:82 |
13:11 |
4. |
Griechenland |
12 |
67:115 |
3:21 |
Jugoslawien-Trophy-2000
Unter Einbeziehung der Euroliga hatte Jugoslawien zu
einem glanzvollen Turnierabschluss auf europäischem
Boden vor dem allgemeinen Abflug zum Fünften Kontinent
geladen. Die Jugoslawien-Trophy-2000,
ein 8-Nationen-Turnier in Krusevac und Belgrad, erlebte
jedoch einen Dämpfer durch die kurzfristige Absage der
Amerikaner. Das State Departement in Washington
untersagte dem US-Team die Reise nach Jugoslawien. So
blieb der Mannschaft um Coach John Vargas nach dem Genua-Turnier
und dem 9:8-Länderspielsieg über Ungarn in Budapest nur
ein Trainingsaufenthalt in Ungarn, ehe die olympische
Endvorbereitung im heimischen Kalifornien mit Rumänien
als Trainingspartner beginnt. USA-Ersatz für Krusevac
und Belgrad um die Jugoslawien-Trophy, an der neben
den vier Euroliga-Mannschaften Australien, die
Niederlande und Rumänien beteiligt sind, ist eine zweite
jugoslawische Mannschaft. Hier die bisherigen Ergebnisse:
Niederlande - Rumänien 7:6, Australien - Jugoslawien B
5:3, Australien - Rumänien 9:5, Niederlande -
Jugoslawien B 8:6, Australien - Niederlande
10:7, Jugoslawien B - Rumänien 6:5 Der
Tabellenstand: Australien 6, Niederlande 4,
Jugoslawien B 2, Rumänien 0 Im Halbfinale in Belgrad
trifft Italien auf Australien, Jugoslawien spielt
gegen die Niederlande.
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by Dr. Günter Schwill, 12. August 2000
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