Champions
League, 2. Spieltag - 12.02.2000
Ergebnisse,
Tabellen und eine erste Analyse
VON DR. GÜNTER SCHWILL
Rote
Gruppe:
VK Becej - Spartakus Wolgograd 12:4
Mladost Zagreb - WF Spandau 04 8:3 (2:1, 1:0, 3:2, 2:0)
1. |
VK
Becej |
2 |
21:10 |
4:0 |
2. |
Mladost
Zagreb |
2 |
14:12 |
2:2 |
3. |
WF
Spandau 04 |
2 |
10:14 |
2:2 |
4. |
Spartakus
Wolgograd |
2 |
10:19 |
0:4 |
Blaue
Gruppe:
Olympic Nizza - Splitska Banka 9:14
Vasutas Budapest - Olympiakos Piräus 6:6 (1:0, 1:1, 3:3,
1:2)
1. |
Splitska
Banka |
2 |
21:15 |
4:0 |
2. |
Vasutas
Budapest |
2 |
11:10 |
3:1 |
3. |
Olympiakos
Piräus |
2 |
12:13 |
1:3 |
4. |
Olympic
Nizza |
2 |
13:19 |
0:4 |
Das
"Prinzip Hoffnung" bleibt
Bereits der 2. Spieltag der mit grossen Erwartungen
begleiteten Champions League brachte eine Ernüchterung.
Das Stehvermögen Spandaus reichte nicht, auswärts dem
grossen Rivalen Mladost Zagreb zu trotzen. Mit 3:8 (1:2,
0:1, 2:3, 0:2) wurde die Partie deutlich gegen einen
Gegner verloren, gegen den insgeheim um den wichtigen 2.
Gruppenplatz gestritten werden sollte. Dabei ging das
Konzept von Trainer Peter Röhle zumindest zwei Viertel
lang auf. Die Verteidigung stand gut, so dass den Kroaten
selbst zweimal die Überzahl nicht half. Anders Spandau,
das nach gut fünf Minuten bei seiner ersten Überzahl
durch Alexander Elke die Führung herausschoss.
Der Senior Perica Bukic brach dann den Bann für Mladost
mit dem Ausgleich. Das 1:2 nach dem 1. Viertel und das 1:3
nach halber Spielzeit waren vom Ergebnis her noch
akzeptabel, doch zeigte sich in diesem 2. Viertel ohne
Spandauer Torerfolg die fehlende Kaltschnäuzigkeit bei
der Chancenverwertung, gab es doch immerhin drei Überzahlsituationen.
Im dritten Durchgang brach der Bann durch drei Tore in
Folge in nur 150 Sekunden. Ein Spandauer Aufbäumen beim
hoffnungslosen 1:6 brachte immerhin zwei Treffer durch
Kapitän Weissinger und Elke: 3:6.
Im letzten Durchgang verlor Spandau innerhalb von 2
Minuten seinen Centerverteidiger Andruszkiewicz durch
drei Hinausstellungen. Hier zeigte sich die Ermüdung bei
Dauereinsatz. Die Spieler der Auswechselbank stehen dem
"ersten Anzug" bei derart schweren Spielen noch
zu sehr nach. Wieder zeigte sich die Abwehr in Unterzahl
sicher, doch in den letzten 3 Minuten war der Widerstand
dahin, Benic und Stritof erhöhten noch auf 8:3.
Der Vergleich mit Kroatien, das nicht ohne Grund mit zwei
Mannschaften in der Champions League steht, muss ganz nüchtern
auch unter konditionellen Aspekten gesehen werden. Wer
Woche für Woche in einer sehr starken Liga 4x9 Minuten
gefordert wird, spielt diese konditionellen Vorteile
spielentscheidend aus.
Die zweite Partie dieser "Roten Gruppe"
zwischen Becej und Wolgograd ging 12:4 an die Jugoslawen.
Die Russen, die sich in der Woche in Moskau aufhielten
und drei schwere Meisterschaftsspiele absolvierten,
schienen völlig ausgebrannt.
Nach ihrem Sieg vor zwei Wochen gegen Mladost mit 9:6
erscheint Becej als sicherer Gruppensieger. Ob die
Mannschaft aber auch auswärts so stark ist wie in
heimischen Gewässern, wird sich in 14 Tagen in Berlin
gegen Spandau erweisen. Um noch im Rennen zu bleiben, müsste
Spandau mindestens einen Punkt ergattern. Das ist schwer,
aber nicht unmöglich, da es entgegen ursprünglicher
Annahme in den Rundenspielen k e i n e Verlängerung
gibt.
In der "Blauen Gruppe" sicherte sich der
amtierende Europa-Champion Splitska Banka auch im zweiten
Auswärtsspiel einen Sieg. Deutlich mit fünf Toren
Differenz endete das 14:9 gegen Nizza im torreichsten
Spiel des 2.Tages.
In dieser Gruppe ist wahrscheinlich schon eine
Vorentscheidung um den 2.Platz gefallen. Olympiakos Piräus
unter Trainer Nikola Stamenic schaffte beim ungarischen
Serienmeister Vasutas mit 6:6 eine wichtige Punkteteilung.
Vor 1500 Zuschauern und unter deutsch/ holländischer
Leitung (Lehn, Bervoets) konnten die Ungarn nicht ihren
Heimvorteil nutzen. Aus neun Überzahlspielen nur ein Tor
zu erzielen ist einfach zu wenig, auch wenn ein
Klassemann wie Voltirakis im Griechentor stand.
(12.02.2000)
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